Blumen      Alte Poesiesprüche um 1890      Blumen

Die Freundschaft wurde im Himmel geboren
Und hatte dort schon göttlichen Rang;
Als aber hinauf zu ihren Ohren
Die erste Klage des Kummers drang
Da stieg sie eilend herab zur Erde
Daß sie der Trost der Sterblichen werde
Seitdem sprießt Freude, wohin sie tritt
Denn überall bringt sie den Himmel mit.

Vertrau auf Gott, wenn Stürme dich umtoben
Und wenn der Erde Hoffnung sinkt,
dann wende freudig deinen Blick nach oben,
Wo ewig dir ein liebend Auge winkt.


Es tröste auf der Lebensbahn
der schöne Spruch dein Herz :
"Was Gott thut, das ist wohlgethan"
Dann lebst du frei von Schmerz.

Freundlich lächle dir die frohe Sonne
Lieblich blinke dir der Abendstern
Jeder neue Morgen bring dir Wonne
Gram und Trübsal bleibe stets dir fern
Und so wandle deinen Weg beglückt
Auf den stets der Vorsicht Auge blickt.

An einem Bache pflegt zu stehn
Ein blaues Blümchen wunderschön.
Dies kleine blaue Blümchen spricht :
"Vergiß Gott und die Tugend nicht."

Wer lenkt das Herz zum stillen Gottvertraun
Wenn sich die Seele füllt in Nacht und Graun ?
Doch nur der Glaube;
Wer mehrt die Freuden, wenn wir Rosen brechen
Und tröstet uns, wenn uns die Dornen stechen ?
Ist's nicht die Liebe ?
Und wenn im Schmerz der Trennung wir vergehen
Wer flüstert dann das Wörtchen "Wiedersehen" ?
Gewiß die Hoffnung !
O, möchten diese drei dich stets umschweben
Und schützend wachen über deinem Leben !

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