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Erlebnisse und Beobachtungen

mit den Samtpfoten

Moppel
Der Kater mit den vielen Namen
Als kleiner Kater (und später immer noch) sah Moppel aus wie ein Mopp, daher nannten wir ihn Moppel-Poppel. Da er aber in seinen ersten Jahren sehr gesprächig war, nannten wir ihn auch Miep Miep, was ein Freund in Doublemiep umwandelte.

Ein weiterer Name bezog sich auf seine Behäbigkeit, Oppa nannten wir ihn oft und schon früh vermuteten wir, daß bei Perserkatzen die Entwicklung umgekehrt verläuft als sonst, die werden erst verspielt und wild, wenn sie alt sind.
In seinen mittleren Jahren bekam er prompt täglich seine wilden fünf Minuten und kurz vor seinem Tod schrumpfte er sich auf einen Minikater zurück.

Bevor er den Namen Kastrator erhielt, hatten wir noch ein Erlebnis besonderer Art mit ihm. Eine Perserdame aus der Nachbarschaft hatte sich unseren Moppel als Herzbuben ausgesucht und besuchte ihn in unserem Wintergarten. MiepMiep allerdings war gar nicht erbaut und zog sich immer weiter zurück, gefolgt von der Katze. Kater Amadeus versuchte, sich die Situation zunutze zu machen, erhielt aber eine deutliche Abfuhr. Nach ca. einer halben Stunde gab die Dame ihr Anliegen auf und ward von da an nicht mehr bei uns gesehen.

Perverser nannten wir Moppel wegen dieser Geschichte, die wir übrigens auf Video festgehalten haben.
Er war deutlich anders als unsere vielen anderen Katzen. Wenn er sich zu jemandem auf den Schoß legte, war das nicht nur eine besondere Ehre, sondern auch mit bestimmten Verhaltensmaßnahmen verbunden.
Vor allem durfte sich der/die Auserkorene nicht bewegen, nur die Hand durfte ihn streicheln.

Einen "richtigen" Namen hatte er auch, keiner weiß aber noch, welchen. Es muß mit A begonnen haben, weil er der einzige Überlebende des 1. Wurfes seiner Mutter war. Wir habe ihn aber ohne Papiere erhalten.

von Heidrun Wolf




Der gebildete, "heilige" Kater
Whisky war ein Kater ganz besonderer Art. Wir bekamen ihn zusammen mit seinem Bruder, Sherry.
Beide waren rot-weiß. Sherry hat sich bald ein neues Zuhause gesucht und kam nur noch ab und an vorbei.
Whisky allerding war besonders anhänglich. Wenn Dieter und ich nebeneinander saßen, drängelte er sich immer dazwischen, um mal bei dem einen, mal bei dem anderen in der Achselhöhle zu nuckeln.

Seine Bildung holte er sich, als er mit Fabian zur Schule ging. Die Kinder durften ein Haustier mitbringen und er war der Star. Das gefiel ihm so gut, daß er den Besuch einige mal wiederholte. Fabian mußte ihn mehrfach wieder zurückbringen.

Und dann hat der sich auch noch kirchlichen Segen geholt !
Vor dem Martinsumzug gehen die Kinder hier immer erst in einen Gottesdienst. Meine Mutter ist mit unseren beiden laternenbewaffneten Söhnen ebenfall losgezogen. Keiner der drei hat dabei bemerkt, daß Whisky ihnen folgte.
Im Gottesdienst hat der Pastor mehrfach auf ihn hingewiesen, aber die drei haben immer noch nichts bemerkt. Erst Nachbarn haben sie darauf aufmerksam gemacht, daß es sich um unseren Kater handelte, aber da war er verschwunden. Eine Woche lang haben wir nach ihm gesucht, dann erhielten wir den Hinweis, daß außerhalb des Dorfes jemand eine Katze habe, die uns gehören könne.
Als wir uns unseren Whisky abholen wollten, hatte er sich bestens in der Familie eingelebt, sogar mit dem Hund verstand er sich hervorragend und in Fritz war er auch umgetauft worden. Nur weil wir zwei Kinder hatten, durften wir ihn wieder mitnehmen.

von Heidrun Wolf


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