Erlebnisse und Beobachtungen

mit den Samtpfoten


Eine Kuh macht Muh,
viele Kühe machen Mühe
Eine Katze hat sieben Leben
Diese Geschichte ist gerade aus Kitchener/Kanada per Mail gekommen, der Absender schwört, daß es sich genau so zugetragen hat, auf seiner Farm :

Unsere Katzen wissen die Melkzeit, als hätten sie eine eingebaute Uhr.
Sobald der erste Milchstrahl in den Eimer geht, fangen alle drei Katzen jämmerlich zu miauen an und drücken sich an den hinteren Kuhbeinen herum, was nicht immer ohne Folgen abgeht. Ein wütender Katzenschrei folgt dem Tritt auf ihren Schwanz.
Die Katzen bekommen soviel Milch, wie sie trinken können und zu ihrem Trockenfutter haben sie ungehinderten Zugang, außerdem können sie sich Mäuse auf unserer Farm fangen.

Aber egal, was wir bei den Kühen gerade tun, die Katzen sind dabei und beschnuppern sich auch mit ihnen. Sie sind auch auf der Weide dabei, wenn die anderen Tiere getränkt werden.
Unsere Jungrinder und Pferde sind trotz der Winterkälte im Freien, sie können sich aber auch im Wald aufhalten oder im Schuppen unterstellen. Zweimal am Tag müssen sie getränkt werden, zwischendurch können sie aber auch Schnee fressen. Die Tränkeinrichtung ist einfach, ein in der Mitte abgeschnittenes Blechfaß wird aufgefüllt, dann geht es immer schön nach dem Alter, der Reihe nach. Zuletzt kommen noch der Hund und die Katzen dran.
Die alte Kuh Lisa mit ihren nach vorne gewachsenen Hörnern bleibt wiederkäuend nahe am Faß stehen und beobachtet den Vorgang. Mit ihren Vorderpfoten kann auch die letzte, ganz alte Katze nur den Rand erreichen, in gestreckter Stellung trinkt sie Wasser. Lisa dreht ihren Kopf ganz gemächlich schief, einmal nach links und dann nach rechts. Plötzlich geht ihr Kopf blitzschnell nach unten, sie erwischt mit einer ihrer Hornspitzen die Katze zwischen ihren Hinterbeinen und kopfüber taucht sie im Wasserfass unter. Die Katze springt heraus, rennt um ihr Leben, versteckt sich. Alles rufen hilft nichts. Immerhin haben wir heute minus 30°C, wir wollten sie gerne ins Haus bringen und trocken reiben. Aber wir finden sie nicht.

Der nächste Tag verläuft wie alle anderen zuvor. Wie gewöhnlich kommt auch die alte Katze wieder mit uns zu den Kühen und ans Wasserfass. Es scheint ihr gut zu gehen.
Sie hat keine Ahnung, warum sie ins Wasser fiel und schon gar nicht, daß Lisa nachgeholfen hat.
Wir brauchen also nicht zu befürchten, daß sie sich revanchieren wird ! lach


Herzlichen Dank für diese Geschichte, lieber Georg J. Grün von www.kitchenerbc.freeservers.com !
Weitere Geschichten aus seiner früheren deutschen Heimat erzählt er in seinem neuen Buch :
"Zwiefelhofer Kurzgeschichten"
ISBN 3-931123-51-0, 231 Seiten, Euro 9.50, zu beziehen durch ihre Buchhandlung oder über www.buchhandel.de.
Auszug aus dem Vorwort:
Ich erzähle von meinen reichhaltigen Erlebnissen und Erfahrungen, heitere und ernste.
Brauchtum, überhörte Gastwirtschaftsgespräche, Schulerlebnisse, Kriegsauswirkungen wie Lebensmittelknappheit, Bombenangriffe und Kriegsgefangene.
Natur- und Landschaftsschilderungen, Planzen- und Tierbeobachtungen. Es ist spannend und interessant.