Erlebnisse und Beobachtungen

mit den Samtpfoten


Foto : Yuri Galanter, www.galanter.net
Weihnachtsschmuck mit Hindernissen

Irgendwann wird es immer wieder Weihnachten. Nein, das ist keine dieser Meckergeschichten. Ich finde Weihnachten schön.
Ich glaube, meine Katzen mögen Weihnachten auch. Besonders schön finden sie diese halben Bäume, die in die Küche geschleppt werden, um sie zu Adventsgestecken zu verarbeiten. Der Kater kratzt die Tannenzweige zurück und die Katze pinkelt erst mal auf den gelben Sack, in dem das ganze verstaut war. Nachdem das größte Chaos beseitigt ist, der Kater hat inzwischen die Hälfte der Zweige völlig zerrupft, kriege ich tatsächlich noch einen Adventskranz fertig und für ein Gesteck reicht es auch noch.

Mein Weihnachtschmuck ist noch im Keller, säuberlich in Kartons verpackt. Wenn ich jetzt gehe, nehmen die Viecher bestimmt den Kranz auseinander, also muß ich sie erstmal in die Stube einsperren, dann können sie wenigstens auch nicht ausreißen, wenn ich die Wohnungstür aufmache. Die Weihnachtskartons finde ich tatsächlich sofort, obwohl der Keller aufgräumt wurde. :-)   Ich hätte ja eher vermutet, das ich die seit langem vermissten Ostersachen finde.
Als ich die Kartons im Flur abstelle, höre ich aus der Stube schon einen Kater jaulen. Er ist ja so neugierig. Ich mache dann auch die Tür auf, gleich nachdem ich die Wohnungstür geschlosssen habe. Er kommt herausgeschossen und schnurrt mir um die Beine. Die ham' doch was angestellt ??? Oder hat der etwa schon wieder Hunger ?
Erstmal die Kartons in Sicherheit bringen. Meine kleine Flocke sitzt nämlich schon mitten im Lametta und es scheint ihr zu schmecken. *stöhn* Ich locke die beiden erstmal mit Leckerlis in die Küche und rette die Kartons in die Stube, da sehe ich das Malheur. Irgendeiner hat bei dem Versuch, auf die Tür zu springen alles abgeräumt, was auf dem Fernseher stand. Naja, der Platz war sowieso für das Gesteck vorgesehen und man kann ja auch nicht alles ewig haben... *seufz*

Ich fange gerade an, alle Teile aufzusammeln, als mir siedendheiß einfällt, daß die Katzen und der Adventskranz alleine in der Küche sind. Ich flitze also erstmal in die Küche und rette, was zu retten ist. Gott sei Dank, haben sich die beiden die meiste Zeit mit dem Lametta beschäftigt, das noch an der Katze hing! So, jetzt noch schnell die Stube in Ordnung bringen, dabei den Adventskranz und die Kartons nicht aus den Augen lassen... und dann kann ich die Sachen schmücken. Ich hocke mich also wieder auf den Boden und sammele weitere Teile auf. Piet, unser Kater, faßt das allerdings als Aufforderung zum Spielen auf und springt mir mit Anlauf auf den Rücken!!!

So, jetzt hab ich die Schnauze voll, ich hole den Staubsauger. Dann kann man einen flitzen sehen, davor hat er Angst. Die Katze leider nicht, jetzt will sie spielen. Irgendwie gelingt es mir irgendwann, alle Teile vom Fußboden zu kriegen. Erschöpft möchte ich erstmal eine Tasse Tee. Auf dem Weg zur Küche falle ich beinahe über den Kater, der mir schon wieder um die Beine schnurrt. Diesesmal ist es Hunger. Nachdem ich das Teewasser aufgesetzt habe, muß ich zuerst mal eine Dose öffnen. Inzwischen schnurren mir beide Katzen um die Beine, es ist ein Wunder, daß ich mir noch nicht alle Knochen gebrochen habe.
Als sie den Dosenöffner sehen, ist es mit aller Beherrschung vorbei, sie springen auf die Anrichte und schnurren mir um den Kopf. Ach, die sind so schön kuschelig, leider haaren sie aber auch sehr. Als ich die Dose auf habe und das Futter im Pott ist, muß ich mir erstmal die Haare aus dem Gesicht fummeln. Das Teewasser hatte auch schon gekocht....
Etwas später bin ich dann mit Tee, Keksen und Katzen wieder in der Stube. Jetzt könnte ich eigentlich den Adventskranz und das Gesteck schmücken. Aber wo stelle ich das alles hin ??

Am besten, ich nehme den Karton auf den Schoß und den Kranz stelle ich neben die Kekse. Dann muß es gehen. Piet hat auch schon gemerkt, was ich vorhabe und setzt sich sicherheitshalber auf den Tisch, damit er auch nichts verpasst. Eigentlich darf er nicht auf dem Tisch sitzen. Drohend stehe ich auf, leider habe ich dabei vergessen, das ich den Karton auf dem Schoß habe. Die ersten Weihnachtskugeln kullern heraus und der Kater springt begeistert hinterher. Endlich spielt einer mit ihm. Nach 10 Minuten habe ich ihm alle Kugeln wieder abgejagt und als Ausgleich schmeiße ich ihm eine Walnuß hin, die rollt ja schließlich auch. Das scheint allerdings nicht das richtige zu sein. Beleidigt verzieht er sich in die Küche. Mist, mein Tee ist jetzt bestimmt kalt.

Als ich mich wieder auf das Sofa setze, stellte ich fest, das Flocke schon wieder im Lametta hockt. Diesesmal locke ich sie nicht mit Leckerlis, sondern packe sie am Nacken und setze sie auf den Fußboden. Irgendwann ist meine Geduld auch am Ende. Sie verzieht sich auch beleidigt.
Ich nutze die katzenlose Zeit, schmücke schnell alles und stelle es an seinen Platz, dann rufe ich die Katzen und entschuldige mich mit ein paar Streicheleinheiten. Während sich die Kleine sich noch kraulen lässt, springt der Kater erst mal auf den Fernseher und klaut sich von dem Gesteck eine Kugel. Am liebsten hätte er ja eine von den kleinen roten gehabt, aber als dann eine von den silbernen runterfällt, ist das auch OK. Wie gut, daß ich das Gesteck mit doppelseitigem Klebeband am Fernseher festgeklebt habe, sonst wäre das ganze Ding runtergefallen. Jetzt erstmal die Kartons mit dem restlichen Schmuck in Sicherheit bringen, bevor Flocke da wieder drinsitzt, dann dem Kater die Kugel wieder abjagen und ihm nochmal in aller Ruhe erklären, daß er die Sachen in Ruhe lassen soll.... und dann kann ich hoffentlich endlich Teetrinken.
Als ich gerade den Kater geschnappt habe und ihm gut zurede, springt Flocke mitten auf den Advenzkranz. Anscheinend ist er aber doch nicht so gemütlich, wie sie wohl gedacht hatte, den sie stolziert schnell wieder runter. Nun ist sie wohl müde geworden, denn nachdem sie aus Prinzip noch etwas Lametta von dem Gesteck gefressen hat, verzieht sie sich auf ihren Lieblingsplatz auf dem Aquarium. Piet hat inzwischen auch verstanden, was ich ihm sagen will und rollt sich auf dem Sofa zusammen. Ich setze mich zu ihm und trinke nun erstmal in Ruhe meinen Tee.
Natürlich muß ich in den nächsten Tagen noch manchmal Lametta oder Weihnachtskugeln aufsammeln, aber ich denke, bis Weihnachten wird alles halten.


Herzlichen Dank für diese Einsendung an Elke Kampen !


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