Erlebnisse und Beobachtungen

mit den Samtpfoten

 
Ein Unfall, mitten im Bett

Es war Montag, der 28.07.2003. Am Abend gewitterte es fürchterlich und Mumpfi war sehr nervös. Sie fürchtet sich bei Gewittern, Feuerwerk und lautstarken Unterhaltungen wie sie zwischen Eheleuten auch mal vorkommen.
Um sie zu beruhigen lag ich mit ihr auf dem Boden im Schlafzimmer und "mumpfelte" mit ihr. So nennen wir das, wenn sie nicht genug Streicheleinheiten bekommen kann. Sie presste sich richtig fest an die Bettumrandung und wäre gerne darunter geschlüpft, um sich zu verstecken. Aber da wir aus früheren Erfahrungen wissen, dass sie dann die Matratzen zerkratzt, liessen wir sie nicht darunter sondern versuchten sie zu beruhigen. Nach ca. 15 Minuten hatte sie sich soweit beruhigt, dass sie schnurrte und die Streicheleien genoss.

Dann kam mein 22 jähriger Sohn ins Zimmer und fragte mich, ob er mein Auto haben könne. Ich gestatte es ihm und er setzte sich zu mir auf den Boden, um die Katze zu streicheln. Er merkte, dass sie unter das Bett wollte und hob das Bett einfach hoch. Mumpfi liess sich nicht zweimal bitten und war weg schneller als ich NEIN sagen konnte! Kaum war sie unter dem Bett ging das Gekratze und Gerupfe los.
Ich war richtig wütend und sagte meinem Sohn die Meinung. Er dürfe erst dann weg, wenn er die Katze wieder unter dem Bett hervor geholt hätte. Ich ging auf den Balkon, um meinem Ärger mit einer Zigarette Luft zu machen. Auf einmal ein Kreischen, wie ich es noch nie zuvor gehört hatte. Wie von der Tarantel gestochen raste ich ins Schlafzimmer.
Dort stand mein Sohn und wollte, in Überschätzung seiner Kräfte, die Matratze samt Bettzeug und Lattenrost auf einmal herausheben. Dabei war ihm der Segen aus der Hand gerutscht und auf den Schwanz der Katze gefallen. Da lag sie dann und wollte fort, aber ihr Schwanz war eingeklemmt. Wir beide hoben so schnell als möglich den ganzen Kram von ihr runter und sie verschwand mit einem Satz ins Wohnzimmer unter die Couch. Nicht für Leckerchen und gute Worte, nicht mit Locken und Bitten war sie hervor zu holen. Sie lag nur da und leckte ihren Schwanz. Blut war keines zu sehen, aber daß sie Schmerzen hatte war unübersehbar. Endlich dann so gegen 12:00 nachts kam sie dann hervor und wir konnten den Schaden begutachten. Im Oberen Drittel des Schwanzes hatte sich eine pflaumengrosse Schwellung gebildet. Man konnte richtig sehen wie sie litt.

Natürlich wurde sie von meiner Frau und mir nach allen Regeln der Kunst getröstet aber die Schmerzen konnten wir ihr nicht nehmen. Am nächsten Morgen ging es dann zum Tierarzt. Der konnte uns beruhigen. Nach einer intensiven Untersuchung, welche Mumpfi wider Erwarten klaglos über sich ergehen liess, kam die Entwarnung. Nichts gebrochen, nur gequetscht. Eine Spritze gegen die Schmerzen und unsere Katze war, nach Entrichtung der Gebühr von 50 Euro wieder nach Hause entlassen. Das Geld habe ich mir von meinem Sohn wieder geholt. Das hat ihn mehr geärgert als der Anpfiff, welchen ich ihm verpasst hatte.
Jetzt ist nichts mehr zu sehen und Mumpfi ist wieder fast die Alte. Nur wenn es gewittert oder sonst ein Krach ist rennt sie nicht ins Schlafzimmer, sondern gleich unter die Couch.

Herzlichen Dank für diese Einsendung an Andreas Koeppen !


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