Gartenfenster

Mariannes Tiergeschichten

Pi pa po

Als ich noch berufstätig war, mußte ich eine Kundin besuchen, die mit der Abrechnung und und und ...
nicht klar kam. In dem gemütlichen Wohnzimmer war quer vor beide Fenster ein dicker Baumstamm an Seilen, die von der Decke herab hingen, befestigt. Darauf saß ein großer, bunter Papagei, der mich höflich mit "Guten Taaaaag" begrüßte. Amüsiert grüßte ich zurück. Nachdem wir eine Weile über "Pipo" gesprochen hatten wendete ich mich ziemlich unkonzentriert dem Grund meines Hierseins zu.

Nach einer Weile fing der Vogel an, unentwegt Pi - pa - po zu sagen, betont gedehnt und bewegte sich mit jeder Silbe, mal nach rechts mal nach links. Pi - pa - po, mal lauter mal leiser. Jedenfalls musste ich sehr lachen und konnte überhaupt nicht richtig rechnen und kontrollieren. Nun wurde es der Kundin zuviel und sie schimpfte mit ihm, er soll sofort still sein. Doch er schrie Pipapo, Pipapo, Pipapo, lauter und schneller und wippte dabei wie wild auf und ab.

Ich habe Tränen gelacht. Erst als meine Kundin aufstand und einen Schritt auf ihn zuging, schwieg er, um nach einer Weile "Paulchen" zu rufen. Aus dem Nebenzimmer erschien ein Hund, so etwas wie Pudelmopsdackelpinscher und ging zu Pipo ans Fenster. Der Vogel flog auf den Rücken von Paulchen und rief "hopp". Worauf beide im Nebenzimmer verschwanden.

©   Marianne Claußen





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