Das Holzwurm - Züchterforum
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Gefahren durch Killerwürmer und bissige Krokofanten

Beitrag 32
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen !
Eine nicht zu übersehende Gefahr für den gesamten Bestand des einfachen Holzwurms, "papyrus fressus normalus" genannt, geht von der zunehmenden Reiselust aus.
Durch den immer stärker werdenden Verkehr in die tropischen und subtropischen Gebiete unserer Erde kommt es immer öfter zu Einschleppungen der Gemeinen Termite, auch "papyrus fressus Terminator" genannt.
Diese bösen Tierchen haben die unangenehme Eigenschaft, sich in Schnitzereien der Ureinwohner der genannten Länder zu verstecken und so die Reise über den Atlantik anzutreten.
Die Anzahl dieser Tiere, im weiteren "Terminator" genannt, nimmt in unseren Breiten immer mehr zu. Anfänglich war dies ja auch kein Problem, da der "Terminator" aufgrund seiner Herkunft an tropisches Klima gewöhnt war und in unseren Breiten bei mangelnder Pflege jämmerlich zugrunde ging.

Inzwischen ist es Gen-Technikern in Norddeutschland aber gelungen, den "Terminator" mit dem "papyrus fressus normalus" zu kreuzen, bevor ersterer den zweiten auffressen kommte. Die daraus entstandene Unterart hat sich dann leider weitervermehrt und der neue Typ "Killer-Terminator" sorgt nun wildlebend in Deutschland und Umgebung für eine drastische Verminderung der Anzahl des "papyrus fressus normalus". Diese Unterart ist völlig von der vegetarischen Lebensweise abgegangen und ernährt sich nur noch von den Larven und Jungen des "papyrus fressus normalus". Dadurch ist der "einfache Holzwurm" in eine schwierige Lage geraten, da er sowieso durch eine äusserst geringe Vermehrungsrate von 1:1,2 in 100 Jahren (aus unbestätigter Quelle!) extrem in seinem Bestand bedroht ist.
Nunmehr zeigt sich aber ein neuer Lösungsansatz. Aufgrund seiner Spezialisierung ist der "Killer-Terminator" vermehrt dazu übergegangen, nur noch solche Weibchen zu beglücken, die das aggressive Verhalten zeigen.
Vereinzelt kam es schon zu kannibalistischen Agressivitäten nach der Art der Gottesanbeterin gekommen, wodurch die Begattung auf natürlichem Weg verhindert wurde.
Es bleibt zu hoffen, daß die Entwicklung wachsend in diese Richtung weitergeht, was die einzige Möglichkeit zur Rettung des "papyrus fressus normalus" zu sein scheint.
In diesem Sinne, mit freundlichen Grüßen, Ihr Dr. Klingeldraht

Antwort von Peter Vorbohrer
Sehr verehrter Herr Kollege !
Recht vielen Dank für Ihren hochgeschätzten Beitrag, den ich hier wohl noch um die fehlenden Abbildungen ergänzen darf.
Der von Ihnen angesprochene einfache Holzwurm, "papyrus fressus normalus" genannt, war sehr stark vom "Killer-Terminator" bedroht.

(einfacher Holzwurm, ohne Zähne)

                   
Nicht nur die erfreuliche Tatsache, daß der "Killer-Terminator" durchaus geneigt ist, sich bei der Paarung verzehren zu lassen, rettet die Anzahl unserer hiesigen sehr geschätzten Holzwürmer, sondern auch die Besonderheit, daß die letztgenannten inzwischen zu einer verteidigungsfähigen Art mit Zähnen mutiert sind. (rechtes Bild)
Dadurch gelingt es nun nicht nur, die Killerrasse in Schach zu halten, sondern ermöglicht auch neuerdings den Verzehr härteren Holzarten, und z.B. den Verzehr von Haselnußschalen.
Bei einem Vorrat von etwa 300 Tierchen kann man sich das lästige Nüsseknacken zu Weihnachten künftig sparen. Weich eingebettet im Holzmehl liegen nun die leckeren Nußkerne !
Über eine Züchtung größerer Arten zur Schälung von Kokosnüssen wird zur Zeit nachgedacht.
Mit freundlichen Grüßen,
Peter Vorbohrer, Holzwurmexperte


Sehr geehrter Herr Kollege Vorbohrer!
Ich bedanke mich herzlich für die Information bezüglich der von Ihnen entdeckten Abart des "papyrus fratanicus". Könntet Ihr meinereiner informieren, welcher Gattungsname diese für mich völlig neue Erscheinung ziert, damit ich mich in entsprechende Literatur vertiefen kann?
Auch für Informationen über bevorstehende Experimente auf dem Gebiet der Kokosnussfraktur wäre ich Ihnen äußerst dankbar.
Mit freundlichen, kollegialen Grüßen
Dr. Klingeldraht

Antwort von Peter Vorbohrer
Hochverehrter Kollege,
der Gattungsname der neuen Mutation müßte "pf- marenis (Corylus)" werden, Nach der Entdeckerin Maren W. und der bevorzugten Nahrung Haselnüsse.
Dieser Name ist aber nicht der üblichen Systematik entsprechend und bedarf daher noch der Genehmigung.
Holzwürmer in Fingerdicke wären zur Kokosnußfraktur erforderlich, allein die Palmenzüchter in der Südsee konnten sich mit diesem Gedanken noch nicht anfreunden.
Hingegen haben die dort ansässigen Zahnärzte bereits ihren Beifall bekundet, da die Erstellung von Zahnersatz sehr billig durch die verstorbenen Tiere gewährleistet sein würde.
Mit kollegialen Grüßen, Ihr Peter Vorbohrer


Antwort : Hochverehrter Kollege !
Da Ihrer Information zufolge noch keine Literatur über den "pf- marenis" existiert und in absehbarer Zeit auch nicht existieren wird, ersuche ich Sie um Zusendung Ihrer Unterlagen über obengenannte Mutation an mich via folgender Adresse: snief@firemail.de
Insbesondere wären Informationen interessant, ob die Züchtung des "pf- marenis dickens", der zur Kokosnussfraktur benötigt würde, schon gelungen ist. Ich ersuche Sie um Zusendung einer detaillierten Beschreibung und wenn möglich, einer Sprengzeichnung für obengenanntes Objekt.
Es verwundert mich allerdings sehr stark, daß die in der Südsee ansässigen Zahnmediziner die Züchtung des "pf- marenis dickens" begrüßen, geht diesen doch eine wichtige Einnahmequelle aus der Verwendung von Elfenbein als Zahnersatz verloren.
In Erwartung Ihrer Antwort
Kollegiale Grüße von Ihrem südöstlichen Nachbarn
Dr. K. Klingeldraht

Antwort von Peter Vorbohrer
Hallo Herr Dr. Klingeldraht,
Bedauerlicherweise kann ich Ihnen keine Literatur über den "pf- marenis" zukommen lassen, da die Blätter in einem unbeobachteten Moment ratzeputz bis auf wenige Krümel aufgefressen wurden, es war nämlich holzhaltiges Papier. Jammerschade.
Ich hätte die schuldige Würmin gern strafend auf den Po gehauen, konnte ihn allerdings so schnell nicht finden... und dann huschte sie auch schon freundlich rülpsend mit ihren Kollegen zurück in meinen Schreibtisch.
Der Schreibtisch ist im Laufe der Jahre auch schon ziemlich löchrig geworden, sodaß die dadurch entstehende Zugluft für mich bald eine Gefahr der Erkältung bedeutet.
Eine Sprengzeichnung von dem einzigen bisher gezüchteten Typ der Kokosnußknacker zu senden, ist nicht möglich. Schon bei Erwähnung dieses wohl unangenehm klingenden Wortes hat das Tier erschreckt meinen letzten Bleistift zerbissen.
Sie bemerken zu meinem Erstaunen "...Einnahmequelle aus der Verwendung von Elfenbein" , was darauf schließen läßt, daß Sie sich baldmöglichst neue Literatur kaufen sollten.
Bekanntlich ist der einzige Lieferant für Elfenbein in der dortigen Gegend der in Indonesien heimische Waran, der seine Zähne keinesfalls freiwillig hergibt. Darüberhinaus stinkt das Tier derart aus dem Maul, daß die Bevölkerung keinen allzu großen Wert auf dieses Material legt.
Mit kollegialen Grüßen, Peter Vorbohrer


Lieber Kollege !
Was die Unterlagen zum "pf- marenis" angeht, finde ich das äußerst bedauerlich, da nun keine gesicheren Unterlagen über Verhaltensforschung vorliegen.
Daß Ihr "pf- marenis dickens" auf die Erwähnung einer Sprengzeichnung derart cholerisch reagiert, läßt auf nicht gerade überdurchschnittliche Intelligenz schließen, daher würde mich ein Exemplar dieser Gattung zur Beobachtung brennend interessieren.
Was das Elfenbein angeht, so sind Sie anscheinend nicht richtig informiert, Herr Kollege, in diesen Breiten kommt auch der indonasige Krokofant, ein naher Verwandter des Eledils, vor, der wesentlich bessere Qualität liefert.
Darüberhinaus kommt es bei diesem zu keinerlei Geruchsbelästigung, da das Gebiß ständig an der frischen Luft getragen wird.
mfg Dr.K Klingeldraht

Antwort von Peter Vorbohrer: Der indonasige Krokofant ist verdammt bissig !
Lieber Dr. Klingeldraht,
ich bin sehr verblüfft, daß Sie den Krokofanten als Elfenbeinlieferant nennen. Dieser Zeitgenosse hat sich im Laufe der Zeit so unbeliebt gemacht, daß niemand von ihm Ware beziehen will.
In seinem 2m langen Maul sind zwar recht viel Zähne, davon befinden sich aber nur 2 der gesuchten Stoßzähne im Oberkiefer. Der Rest sind Beiß-, Reiß-, Quetsch-, Zwick-, Piek-, Karo- und Kreuzzähne. Die meisten davon sind für die Elfenbein-Erntehelfer sehr störend, weil sie geneigt sind, die gesuchten Stoßzähne zu verteidigen, und zwar durch beißen, reißen, quetschen, zwicken, pieken, karon und kreuzen. So etwas mögen die Erntehelfer gar nicht und um überhaupt an das Material zu kommen, sind Lohnbegleiter dabei, die ihnen alle 40 Minuten höhere Löhne versprechen.
Das wiederum macht die Lohnbegleiter so fertig, daß sie selbst die höchsten Löhne bekommen müssen.
Auf diese Weise wird der indonasige Zahnersatz fast unerschwinglich und ist deshalb als Wirtschaftsfaktor durchaus zu vernachlässigen. Die Bewohner der Südsee sind deshalb zu Recht sehr unzufrieden und der bisher verwendete Zahnersatz aus Splittern von Kokosnußschalen ist darum bis dato weit verbreitet.
Mit verwurmten Grüßen, Kollege Vorbohrer.


Lieber Kollege,
Nun, Ihre Verblüffung verwundert mich nicht, denn wie ich annehme, haben Sie nicht bedacht, daß aus einem einzigen Stoßzahn des Krokofanten mehrere hundert Gebisse gemacht werden können. Anscheinend sind aber die Produktionsmethoden der dortigen Zahnklempner derart veraltet, daß mehr Abfall als Endprodukte entsteht, sonst kann ich mir die horrenden Kosten nicht erklären!
Im Übrigen geht ein kluger Krokofantenjäger auf die Jagd nach alten Tieren, da diese Ihre Beiß-, Reiß-, Quetsch-, Zwick-, Piek-, Karo- und Kreuzzähne bereits verloren haben und nur noch die Stoßzähne vorhanden sind, da diese am besten im Oberkiefer verankert sind. Mit der Intelligenz der Erntehelfer scheint es ja nun nicht so gut bestellt zu sein, sonst wären sie ja schon längst auf die rechte Idee gekommen.

Aber nun genug des Unsinns, ich kann vor lachen nicht mehr weiter ! *ggg*
Ciao, Kurt Dunzinger
Elektro - Dunzinger, Austria



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