Erlebnisse
und Beobachtungen

mit den Samtpfoten

es ist Fasching
Am Wochenende war Fasching :-)

Gähnend vor Langeweile beginne ich meine Wochenend-Geschichte.
Ach ja, ich bin Fanni und lebe seit 8 Monaten bei meinen Menschen, im weiteren Dosi`s genannt.
Um es mal kurz zusammenzufassen...   es ist eigentlich nichts wirklich aufregendes passiert, eben nur ein ganz normales Katzen-Weekend, aber vielleicht liest das ja eines meiner vielen Katzen-Geschwister. Katzengeschwister nenne ich alle, die hier mitlesen können (jaja, wir KÖNNEN lesen! Warum liegen wir sonst dauernd auf den PC-Tastaturen rum, hm??).

Der Freitagabend begann zuerst recht entspannt. Der große Dosi kam mit vielen erstaunlich gut riechenden Einkäufen nach Hause und ich hab schon auf der Treppe gelauert, um mich ein wenig einzuschmeicheln.
Es ist doch immer wieder merkwürdig, wie leicht man diese Menschen beeindrucken kann! Einfach schnurren, sich ein wenig rumwälzen, die Hand ein bißchen ablecken, und schon stehen sie da und grinsen einen wie blöd an! Und sie bemerken überhaupt nicht, daß das einfach Taktik ist und ich mich innerlich schlapp lache!
Na denn, Groß-Dosi schleppt die Tüten in die Küche und packt alles aus, ich scharwenzel hinterher und gebe lautstark zu erkennen, daß man mich bitte bei dieser interessanten Tätigkeit nicht völlig unbeobachtet lassen solle!! AH! Ich rieche FISCH! Bestimmt für mich, JUHU! Ich LIEBE es, wenn mein kleiner Dosi lecker für mich kocht! Hey, das wird ein toller Abend!

Moment mal, was soll das? Warum wird jetzt alles in den großen kalten Schrank gestellt? Ich protestiere laut!
Dummerweise stehe ich dabei dem einen Dosi direkt auf den Füßen, ich kann mich einfach nicht beherrschen, wenn's um Futter geht, und werde auf den Schwanz getreten.
Um etwas Mitleid zu erregen, verziehe ich mich maulend unter die Bank.
Der wunderbare Geruch umströmt aber immer noch meine feine Nase und ich schleiche erneut in die Küche. Meine Enttäuschung ist groß, als ich feststellen muß, daß alles Eßbare in den Schränken verschwunden ist. Und in meinem Futternapf ist auch nur ganz normales Pute-mit-Reis-Gemisch, meine Stimmung sinkt.
Ich werde also heute Nacht versuchen, mal wieder so ein kleines Mäuschen zu erwischen, die sind ja auch recht lecker.
Ich schlender also entspannt zur Terassentür. Da grad keiner in der Nähe ist, brülle ich vor der geschlossenen Tür rum um endlich raus zu kommen! Nichts passiert. Keiner macht mir die Tür auf! Ich nörgel.
Nichts, ja sind die denn taub?

Stattdessen kommt mein kleiner Dosi die Treppe runter und guckt mich an. Ich erschrecke mich tierisch. Was ist das denn? DIE Frau kenne ich nicht! Mir stockt der Atem und ich reiße die Augen weit auf.
Das muß wohl 'ne Fledermaus sein, ich hab schon von solchen Tieren gehört, sie mir aber doch kleiner vorgestellt.
Diese ist ganz in schwarz gekleidet, alles schwingt so um sie herum und ihre Augen sind auch schwarz umrandet! Sie geht zwei Schritte und ich starre auf diese mörderischen Dinger an ihren Füßen, oh Gott, da möchte ich nicht drunter geraten!! Alles so spitz, ich ängstige mich richtig!
Klack-Klack-Klack kommt sie auf mich zu, ich flüchte unter das Sofa.
Irgendetwas goldenes baumelt mir vor der Nase, alles riecht unheimlich nach Blumen, und Dosi (wenn sie es denn ist!?) schnappt mich unter dem Sofa raus. Ich wage kaum zu atmen, bekomme aber einen angedeuteten Kuß auf die Nase, bleib bloß weg von mir, denke ich.
Aber sie scheint gute Laune zu haben und entläßt mich wieder auf den Fußboden. Ich spurte zur Tür, jetzt nichts wie raus!
Doch oh Schreck, sie geht zur anderen großen Tür, wo mein Groß-Dosi schon wartet und jetzt winken sie mir noch zu! Das kann nichts gutes bedeuten!

Ich habs geahnt! Sie sind weg! Und ich bin hier drinnen und alleine!
Verzweifelt presche ich ans Fenster und sehe gerade noch das große rollende stinkende Ding, mit dem sie immer fortfahren.
Im ganzen Haus suche ich nach einer Möglichkeit um hinaus zu kommen, aber alles ist fest verschlossen.
Nun muß ich mich wohl in mein Schicksal fügen, ich lege mich aufs Sofa und versuche zu schlafen, die Zeit will nicht verrinnen....
Ewig später höre ich Geräusche! Sie sind zurück! Ich werfe mich freudig vor ihre Füße, sie lachen und sind sehr lustig. Mein kleiner Dosi knuddelt mich und benimmt sich irgendwie merkwürdig, sie strahlt mich an, dreht sich mit mir im Kreis und dann landen wir auf der Couch. Sie lacht laut und irgendwie riecht sie komisch... so nach Obst, oder nach der Flüssigkeit, die sie in den grünen Flaschen hier stehen haben.
Ich strampel mich frei und quetsche mich durch den offenen Spalt in der Tür. FREI! JUHU!
Es wird eine lange schöne Nacht für mich! Mir gehört die ganze Wiese, der ganze Wald und jeder einzelne Baum!
Bis die Sonne aufgeht tobe ich rum, erklimme Bäume und fange eine Maus. Lecker!
Dann endlich öffnet sich die Tür und erschöpft wanke ich zum Freßnapf. Eigentlich habe ich keinen großen Appetit, aber die Milch ist gut, ich schlürfe alles weg und rolle mich auf der Couch zusammen.
Als es dämmert, erwache ich, recke mich und gähne laut. Meine Dosis scheinen auch zu schlafen, jedenfalls herrscht Stille im Haus.

Ich wandere ein wenig rum und finde einen Styroporchip, hey, das ist klasse zum Spielen!
Ich will wieder raus, es ist einfach zu spannend wenn es dunkel ist!
Ich quengel rum, mein großer Dosi kommt die Treppe runter und macht mir die Tür auf...
und ruft : "Na, Fanni, was ist denn los? Irgendwas mit der Pfote?"
Ich betrachte meinen Vorderfuß und bemerke daß ich nicht richtig auftreten kann.
Verunsichert sitze ich da und Dosi packt mich.
Die Fledermaus von gestern Abend kommt angerannt, Gottseidank sieht sie wieder normal aus, und grabbelt an meiner Pfote rum!
MAUA! MAUUUAAAA!!!!
Ich höre sie sagen : "Sie hat AUA gesagt! Hast du das auch gehört?"
Dosi 1 nickt.
Blödsinn, ich hab MAUUAA gesagt! Die sind so schwer von Begriff! Irgendetwas ist mit meinem Pfotenballen, es tut weh und das heißt MAUA!
Mein Klein-Dosi holt eine kleine Glasscheibe und hält sie direkt vor ihr Auge. AAHHHH...wie fürchterlich! Wie sieht sie denn jetzt aus!? Das Auge ist riesig groß! Ich brülle wie am Spieß, werde aber an den Beinen festgehalten. Das große Auge nähert sich meiner Pfote!
Ich verfalle in eine Starre und harre aus.
Sie sagt : "Nichts schlimmes, Schatzi. Sieht ein wenig abgeschürft aus, das heilt wieder".
Ich plumpse auf den Teppich und blicke mich verunsichert um. Beide starren mich an. DA! Die Tür! Ich MUSS hier weg!
Macht Euch keine Sorgen! Ich kann gut laufen, rufe ich ihnen noch zu und verschwinde in der Nacht....

Wie gesagt, ein ganz normales Wochenende!
Es grüßt euch
*Fanni*



Vielen Dank dafür an : Christine


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